Samstag, 21. April 2018

Tyrannenmord-Nachlese: Hirschl schlägt Hitler



Sehr geehrtes Volk, liebe Untertanen, werte potenzielle Tyrannenmörderinnen!

Bei der gestrigen Lesebühne ließen wir abstimmen, ob der 20. April vom Branding her weiterhin einem abgezwickten Brauner Massenmörder gewidmet bleiben soll, oder ob man in Zukunft nicht lieber den Tag der "Original Linzer Worte" oder - noch besser! - den Elias-Hirschl-Gedenktag feiern sollte. Die direkte Demokratie hat sich live für den Hirschl entschieden, und nicht nur, weil er auch genetisch aus Braunau stammt. Er ist menschlich und künstlerisch um 345 Prozent besser als Hitler. 
Wenn es euch recht ist, laden wir ihn uns alle ein, zwei Jahre ein, damit auch ihr seine weitere Karriere optimal beobachten könnt.


Hirschl brachte Songs seiner Band "Heldenplatz" dar ("Zu viele Nazis" und "Katholische Feiertage") und verursachte per Zeitreise, dass Thomas Bernhard nur noch positiven Kitsch wie "Wärme" oder "Bäume pflanzen" veröffentlichte. 
Unser Ing. Monet hingegen versah künftige Tyrannen mit dem notwendigen Rüstzeug, um auch wirklich ermordet zu werden. "Die Folter ist die Fortsetzung der Bürokratie mit anderen Mitteln". Als Schlusslied kredenzte er "Wo die Türkisblumen blüh'n", in dem Basti die Koalition mit Bumsti ermordet. Wenn's leicht geht, sagt bitte Nick Cave nichts davon, was wir seinem Hit angetan haben.


Präsidentin Meindl verlas den dritten Teil ihrer Serie "Gschissene Korrespondenzen: Vollhonks suchen meine Nähe". Diesmal zwei originale Leserbriefe aus ihrer dunklen Zeit als Lokaljournalistin: "Ich kündige mein Abo, schenken Sie die restlichen Ausgaben den 'wertvollen' Asylanten!" und "Englische Luftgangster zerstören das Kunstrettungsprojekt der Nazis". Sodann verkündete sie einen Tyrannenmord qua retardiertem Suizid ("Ich trinke ab jetzt wöchentlich mehr als vier Bier") und brachte anwesende Veganerinnen durch ihr politisch korrektes neues Eiernockerlrezept gegen sich auf.

Große Anerkennung werde Dominic Looser zuteil, der heldenhaft per Open Mic das frevelhafte Fehlen Prof. Buttingers wettzumachen trachtete. Übrigens: Nein, wir haben den Buttinger nicht entleibt, weil er uns normalerweise immer so zur Eile antreibt. Spätestens gestern hätten wir es bereut. Ohne Buttinger mäandern wir! 
Der Looser jedenfalls könnte dank seines charmanten Schwyzer Idioms sowieso irgendwas vorlesen, er unterwand sich jedoch der Mühe, auch noch "deepen shit" zu "featuren": "Der Mensch zahlt anderen Millionen, wenn sie das Runde in das Eckige tun."



Ganz obabgebildet das Bergpanorama des Grauens - die Tombola ist und bleibt das geheime Herzstück der Lesebühne. Soviel Materialismus dürfen wir uns alle gönnen! Hauptpreis: Die Regensburger Domspatzen singen unter Georg Ratzinger "Du bist das Licht der Welt". 

Nächste Lesebühne (=Sommerschluss): 15. Juni, zu Gast ist der Linzer Poetry-Slam-Obervater Severin Agostini. Große Vorfreude! Bei entsprechender Witterung Open Air!

Mittwoch, 11. April 2018

Ein lausiges T-Shirt und der 20. April


Mit überaus freundlicher Genehmigung des Milena-Verlages. Bussi.