Mittwoch, 10. April 2024

Höhere Gewalt mit Berni Wagner

Freitag, 26. April, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Gästin: Berni Wagner (Wien, Tokio, Gallneukirchen) 

 

Foto ist von Dieter Decker

Ein von außen kommendes, unabwendbares und unvorhersehbares Ereignis steht bevor: Berni Wagner wird einschlagen. In unsere Patschhände, wie ein Komet und wie eine Axt in die gefrorenen Seelen in uns. Da der junge Herr mittlerweile bekannt und beliebt wie Sonnenschein und Hundewelpen ist, machen wir gar kein großes Gedöns mehr, sonst platzt uns das Strandgut. Aber weil wir euch lieb haben, sollt ihr eingeweiht sein. (Blödsinn, kommt alle her, soll sich eine Traube bis zur Donau bilden!)

In Sachen Höherer Gewalt dürft ihr von eurem Ensemble wieder ein buntes Potpourri an literarischen Albernheiten erwarten. Wird Chefingenieur René Monet zur Eddie Izzard von Ansfelden und lässt die „Force Majeure“ über die A1 hereinbrechen? „Gewalt ist keine Lösung, aber eine Lesung!“ könnte Professor Klaus Buttinger konstatieren und dann wieder irgendwas aus dem Genre Sex, Drugs N' Watschentanz präsentieren. Bundespräsidentin Dominika Meindl (deren Name btw. „halbstark“ bedeutet), glaubt seit 15 Jahren von sich selbst, eine höhere Gewalt zu sein, die wie die Tamerlan auf Valium Eurasien erobert.

Mit gewaltig einschlagender Zufallsmusik der Blutgruppe und der unvermeidbaren Tombola des Grauens.

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Bitte einfach mailen, wenn keine Nachrichten mehr erwünscht sind. Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

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Dienstag, 2. April 2024

Niveauunterschiede wie der Himalaya. Über die beste Lesebühne (evtl. aller Zeiten). Mit Pierce Brosnan!

Welt-Fotos (s/w): Dieter Decker! <3 

Wenn es uns um alles geht (=Welt), denken wir groß. Also an Pierce Brosnan. Er war die literarische Hauptfigur an diesem Abend, den wir als einen unserer besten jemals über die Bühne gebrachten in Erinnerung bewahren wollen. Aber wir greifen vor. 

Unsere Gästin Anna-Lena Obermoser hatte sich das nicht eben fragmentarische Thema „Es gibt die Welt“ gewünscht (im Pinzgauer Dialekt). Nichts weniger als das! Gut, sagen wir, welt Thema. 

 

So führte Professor Klaus Buttinger nach wissenschaftlichen Kriterien hinein die Thematik, "und weil es um so viel geht, gibt es dafür heute Abend zwei Bologna-Punkte, liebe Studierende!" Wie stets fragten wir uns, ob wirklich alles stimmt, was er da zusammenmansplaint? Egal, es klingt gescheit! Und wir können es nicht beurteilen! 

 

Wohl beurteilen können wir die Dichtkunst des Professors, die in lyrischer Klage der Betriebswirtschaft die Schuld am Aussterben der Humanität und der Bergbachstelze gibt. Bonus: ein Reim auf "der letzte Mensch". Lyrisch war auch seine gesungene Aufforderung "Pudl' di mehr auf, Hawara! Pudl' di mehr auf, Puppimaus, weil sonst san ma boid olle hi!" (Grüße gehen raus an Jackie DeShannon). 

 

Chefingenieur René Monet, der sich eine Prothese für seinen im Februar abgeschnittenen Finger bastelte, assistierte nicht nur an der Gitarre, sondern näherte sich der Welt mittels Prosa. Im ersten Text berichtete er über die erstaunlichen Vorkommnisse rund um den Verein für die Pflege und Instandhaltung von Weltmaschinen, kurz: Weltmaschinenring. Deren Obmann Ignaz Spinder baute eine so umfassende Kontraption, dass sie mit dem umgebenden Gebäude verwuchs. Nach dem Ereignis der Hofstädter-Singularität stand die Maschine kurz vor Übernahme der Weltherrschaft, woraufhin die Landeshauptstadt von OÖ abgeschottet werden musste, um die rasant sich ausbreitende Maschine auszuhungern. Im zweiten Text referiert Prof. Pierce Brosnan über die These "orbis non suffit - Was ist die Welt, wenn nicht alles, was ist?" Seine Einführung in die Kulturtechnik des hermeneutischen Zirkels wurde leider von sämtlichen Studierenden der Welt ignoriert. Schließlich brachte Prof. "Pierce" Monet ein Liedlein zu Gehör, dessen Melodie uns allen seltsam bekannt vorkam: "Das ist uuuuunsre große Welt, sie ist unendlich, und expandiert noch!" 

 

Endlich, endlich: unsere Gästin. Anna-Lena Obermoser hatte ihren ersten Text recht uneitel als "so Gstanzln" angekündigt, was die weltgrößte Untertreibung war. So eine Bühnenpräsenz! Damit hätte sie locker auch das Brucknerhaus an diesem Abend bespielt und aus der Misere geholt, so aber schlug sie uns im Strandgut in ihren Bann. Zum kleineren Teil lag unsere Verzauberung am Dialekt (hat man "Sahnetorte" schon einmal schöner ausgesprochen!?), zum größten Teil aber an Obermosers Kunst. In Anlehnung an Ilse Aichinger ("Es gibt die Welt, prüfe, ob sie nicht lügen") sprach und sang sie uns eine Erkenntnistheorie, welche die untergegangene Menschheit Buttingers sofort wieder auferstehen ließ. "In dir is a Funkn, der wen aundan auzündt", genau so war es. Und dann dichtete sie zu Teresa Präauers großem Satz "Ich hab so einen Hass auf alles, und zeitgleich so eine Liebe, ich kann es gar nicht sagen." Groß! Und das mit so einer kleinen Gitarre! 

 

Danach hätte sich die Bundespräsidentin Dominika Meindl niveaumäßig ganz schön bemühen müssen, was sie lieber gleich bleiben ließ und unter der Messlatte durchstolzierte ("Zarwos habe ich einen Frack an?!"). Sie erzählte vier Geschichten, die sie hätte schreiben wollen, wäre sie nicht zu faul gewesen, darunter den langweiligsten Agententhriller der Welt ("Die Welt ist mehr als genug"), in dem Pierce Brosnan als Gourmetleiter in der Feinkostabteilung vom Hitzinger Kreisverkehrsspar wird. André Heller verkauft ganz Österreich an die Chinesen und die Mäuse erwachen aus dem Winterschlaf. Karl, die Kanzlermaus, wird wegen Leistungsaufhetzung von Fredermink, der Mäusepräsidentin, gestürzt. 

Im Tagebuch ging es dieses Mal mit dem Zeppelin nach Amerika, wo ein alter, weißer Mann so fest gehaut wurde, dass er als Präsidentschaftskandidat wohl ausfällt, hurra! Fast logisches Abschlusslied, mehr mit Inbrunst denn mit Kunst vorgetragen: "Wir san so wöd! Wir san so Hödn! Bitte tuan ma spendn!" 

Das tat das Publikum auch, obwohl es bei der Tombola des Grauens wieder einmal nur Schas zu "gewinnen" gab, Englischlern-Kassetten oder einen alten Koffer für eine Weltreise. Das gute Volk von Linz! Es war bummvoll, aber das sollten wir gar nicht weitersagen, sonst kommt der Vatikan und knöpft uns den Los-Erlös gleich wieder als Vergnügungsstrafe für Kurzweil am Karfreitag ab. 

Am 26. April kommt - unglaublich! - Berni Wagner! Auch das sollten wir gar nicht zu laut herumposaunen, weil sonst das Strandgut endgültig platzt.

Montag, 4. März 2024

Es gibt die Welt. Dichtung und Wahrheit: Lesebühne am 29. März

 Karfreitag, 29. März, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Gästin: Anna Lena Obermoser (Graz) 

Foto: David Sailer

Damen und Herren, Hasen, Kinder, und andere Wesen, heuer gibt’s Nachdenkliches zum Karfreitag (und Ostern ohne Austern)! Sollte unser übliches Satire-Bühnen-Trallala nämlich zu lustig ausfallen, kommt die päpstliche Spaßpartei und beendet das gottlose Treiben subito. Deswegen wollen wir uns thematisch dieses Mal extrem einschränken und fokussieren, es geht um: die Welt. Kommt und grübelt mit uns über die Weltrettung, Weltliteratur, Weltrekorde und Welthaltiges. Verheddert euch mit uns im philosophischen Gestrüpp, in das uns die Frage „was gibt’s überhaupt in Echt und was gibt es heute zum Essen?!“ führt. Ist die Welt genug? Kann Michael Jackson sie heilen?

Vom Ensemble (Professor, Chefingenieur, Bundespräsidentin) ist trotz Scherzverbots höherer Unsinn zu erwarten. Für Premium-Qualität garantiert unsere liebe Gästin Anna-Lena Obermoser, mit allen Preisen gesalbte Poetry-Slam-Landes- und Weltmeisterin. Die sympathischste Salzburgerin von Graz!

Wir freuen uns auch auf eine Rückkehr in unser liebes Strandgut! Mit Weltmusik der Blutgruppe und der Tombola des Grauens.

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Montag, 12. Februar 2024

Unfreiwillig lustige Zerstörung im Gedenken an das Mesozoikum. Von Mäusen, Menschen und Meteoriten

Nachlese zur Erdmittelalter-Lesebühne mit Martin Fritz

Fängt man mit dem Moment an, den ihr vergnügungssüchtigen Mäuse/Barbies am ergötzlichsten gefunden habt, muss es der sein, in dem die praktisch blinde Dinosaurier-Darstellerin Meindl das gesamte Bühnenbild höchst slap sticky umgeschmissen hat. Wahrscheinlich ist der unfreiwillig geleistete Humor doch der bessere - analog zur Welt der Wirtschaft, da arbeiten die meisten eigentlich auch nicht freiwillig. Oben abgelichtet jedenfalls die beschämte Präsidentin, die im Geiste schon die Versicherungsmeldung wegen der zerstörten Infrastruktur im Kultur HOF formuliert: "Schadensfall wegen Meteoriteneinschlag bzw. fallenden Dinosauriers (Sehschlitze im Godzilla-Kopf zu klein)".

Aber fangen wir erdgeschichtlich von vorn an, beim ältesten OLW-Mitglied Professor Buttinger, der sich zwar auch nicht persönlich ans Mesozoikum erinnern kann, aber sehr viel darüber nachgedacht und dabei herausgefunden hat, dass Caprese aus dieser Ära stammt. Und haben Sie gewusst, dass die Dinosaurier schon organisiert waren und aus internationaler Solidarität miteinander ausgestorben sind? Es folgte ihnen das Gesindel der kleinen Säugetiere - man sieht ja heute, was es gebracht hat. Aus literaturwissenschaftlicher Sicht muss man den Klaus unseres Vertrauens auch dafür loben, die meisten gängigen Ausdrucksformen berücksichtigt zu haben, denn nach seinem einführenden Prosa-Essay gab er singend den Beatles die Ehre ("Gestern erst woa nu ollas ka Problem" o.Ä.), bevor er schließlich lyrisch mit uns wurde: "Oh, was gäb' ich drum / lebt ich im Mesozoikum").

Unser lieber Gast Martin Fritz hatte es mit dem Glück des Tüchtigen unbeschadet über das kleine deutsche Eck geschafft (so etwas wie der evolutionäre Flaschenhals des Anthropozäns). Er nutzte seine Anwesenheit nicht nur für einen Lichtbildvortrag über extrem gut gelaunte Dinosaurier und Säugetiere, sondern erläuterte das Phänomen des "Slamwashings", dass also olle Locations mit einem Poetry Slam cool gemacht werden sollen. Konkret im Museum Ferdinandeum, in dem sehr, sehr viele Schwerter zu sehen sein sollen, dazu "kinky torture Bilder von Heiligen". Durchs Museum zu gehen sei wie Scrollen durch das Zeug toter Menschen. 

Der zweite Text war ein emphatisches Plädoyer für Ersatzprodukte und Funktionskleidung, denn "ich wäre ja auch viel lieber nicht ich, wir haben doch Besseres verdient!" Bei Gelegenheit müssen wir ihn um das Rezept für den Kuchen fragen, der frittiert, mit Käse überbacken, in Spaghettiform gebracht paniert etc. wird.

In seinem dritten Text brachte Fritz uns sein Februar-Motto nahe: "Von den Besten lernen!" Ein Fund aus der Grabbelkiste in der Uni-Bibliothek IBK, in dem neun Männer und drei Frauen namens Sabine High Performance Tipps geben, etwa diesen: "Sagen Sie sich als Profi, es ist immer eine gute Zeit zu telefonieren und dann werden Sie genau diese Erfahrung machen!" Wenn Aliens einmal fragen, warum wir unsere Erde ruiniert haben, erklären Sie ihnen, dass es leider nicht anders ging! Und den menschlichen Mäusen, die sich in ihren Höhlen vor der Zukunft fürchten, sagen Sie: Es ist immer eine gute Zeit zu telefonieren." 

Präsidentin Dominika Meindl (heimliche Telefonier-Phobikerin) hatte sich in den vergangenen Wochen recht autobiographisch in unser Erdmittelalter eingefühlt, weswegen sie ihre eigene Midlife Crisis ins Mesozoikum hineinprojizierte. In der guten alten Zeit habe es weder Fieberblasen noch Mentalcoaches gegeben, weder Winkfleisch noch Cancel Culture. "No religion, too! Just a brotherhood of little mice". Im Fernsehen gab es noch keine Familie Putz (wobei man sich bei der nicht sicher sein kann). Vor lauter Nostalgie driftete sie innerlich nach rechts und verwahrloste seelisch. Aber nur kurz, ein kleiner Meteoritenschlag auf den Schädel erhöhte wieder ihr Empathievermögen. Deswegen fügte sie ihrer "Fredermink, die Wandermaus"-Reihe das Kapitel "Im Mäusozoikum" an. Gearbeitet wird dort schon wieder nicht, weswegen sich Karl, die Kanzlermaus schon wieder sehr rantet. Aber "als Fredermink ihre letzte Geschichte erzählt hatte, waren Eiszeit und Patriarchat schon wieder vorbei."

Chefingenieur René Monet versetzte Publikum und Kollegium zuerst in Entsetzen, weil er einen weißen Handschuh trug. Hilfe, hat er etwa eine PANTOMIMENUMMER einstudiert?!?!?? Zum Glück hat er sich nur beim Schneiden eines alten Parmesans den Finger abgeschnitten, und zum Glück ist er - entgegen seiner Ankündigung - nicht live an einer Blutvergiftung gestorben. "Nehmt's immer ein ganz scharfes Messer, dann tut es nicht so weh, wenn man sich schneidet. Es geht halt tiefer rein." Buttinger: "Ganz selten redest du einen Blödsinn. Jetzt zum Beispiel." 

Unser verrückter lieber Ingenieur machte aus seiner Fingernot eine Tugend und verlegte sich musikalisch auf die Gründung des ersten Ansfeldner Heimorgelorchesters. "I glaub, i nimm Polka", sprach er, und sang dazu das anrührende Lied "Studienrichtungen" über die Paläontologiestudentin Elke, die Carbonatmikrofaeces untersuchen muss (also alten Kot). 

Dann las er in der Kategorie "Verschwörungstheorie des Monats" einen einfühlsamen Beitrag über einen Arbeitstag im Leben des Reptilmenschen Karl Nehammer aus Atlantis, dem das Rattensashimi heute nicht schmeckt, weil er nicht im Privatjet nach Moskau reisen darf. 

Besonders heldenhaft war Monets Liedleistung bei der Umdichtung von Elton Johns "Sorry seems to be the Hardest Word" in ein Drama zwischen Nähe und Distanz: Ein Komet verliebt sich in Mutter Erde, aber seine Liebe rottet die Dinosaurier aus. Dazu wünschte Monet sich subtilen Ausdruckstanz, was in die eingangs erwähnte "Katastrophe" zerstörter Bühnenvegetation und technischer Ausstattung mündete. "Das kommt davon, weil wir den Tanz vorher geprobt haben!", findet Meindl.

Im Tagebuch ging es wieder hoch her. Buttinger erfindet einen neuen Raketentreibstoff, löst dabei aber einen Asteroidenregen aus, der just auf Ansfelden zu stürzen und dabei René Monets Dinosaurier-Ei-Legebatterie zu zerschmettern droht. Martin Fritz entspannt sich derweil in der Therme Bad Schallerbach bei Themenaufgüssen. Die Präsidentin ist genervt über den ganzen Trallawatsch.

Die Tombola des Grauens enttäuschte nicht, denn mittlerweile weiß das Publikum, dass es Enttäuschungen zu erwarten hat:

Es ist ja in Wahrheit so wie im Food-Blogging-Sektor: Es geht darum, wie alles angerichtet wird. Hier wird ein Weinkühler mit der Landesflagge der Republik Südafrika vergeben (die Präsidentin hat ihn zu 3% als stillen Protest gegen den Genozid-Vorwurf bei den UN aussortiert, zu 97% deswegen, weil man so einen Weinkühler in einem Proletenhaushalt wie dem ihren eh nie braucht).

Die nächste Lesebühne lauert euch am 29. März, 20 Uhr auf - im Strandgut, heuer zum ersten Mal! Große Vorfreude aufs Heimspiel. Und mindestens so große Vorfreude auf unsere Gästin Anna Lena Obermoser

Fotos: Cordl Meindl (Decker bringt Entschuldigung vom Hausarzt nach)

Dienstag, 23. Januar 2024

Die gute, alte Zeit – wo ist sie nur hin? Das Mesozoikum - Lesebühne am 8. Februar 2024


Donnerstag, 8. Februar, 19:30 Uhr, Kultur HOF (Ludlgasse 16, 4020 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

In der Mitte unseres Lebens angekommen, frierend in der rush hour des modernen Daseins – wer sehnt sich nicht nach tropischer Wärme und spannenden Tier-Safaris?! Das Mesozoikum, Damen und Herren! Damals gab es noch Dinosaurier in allen Farben und Formen! Heute verbrennen dumme Leute deren traurige, fossile Reste in den Motoren schiacher SUVs, damit sie rechtzeitig zum Charity-Törggelen für René Benko kommen. Im Erdmittelalter war einfach alles besser: keine Nachforderungen des Energieanbieters, kein Hundekot in der Geox-Sohle, kein Graupelregen, (wahrscheinlich) kein Nah-Ost-Konflikt, keine geborstenen Handy-Displays...

Martin Fritz beim Bändigen eines jungen Cardioraptor Mix

Kommt mit in die Vergangenheit! Bundespräsidentin Meindl liest aus ihrem geologischen Heimatroman, Professor Buttinger reimt auf Kreide, Jura & Trias, Chefingenieur Monet präsentiert lecker Rezepte für Dino (sie schmecken alle ein bissi nach Huhn). Zu Gast ist Martin Fritz, eine der erfreulichsten Erscheinungen des heimischen Literaturbetriebs, ein Leistungsträger obendrein: Autor, Poetry Slammer, Literaturwissenschaftler, Mitglied der Innsbrucker Schwesternlesebühne FHK5K und Host der fantastischen Reihe "Postmodern Talking".

Wir freuen uns auf ein weiteres Gastspiel im Kultur Hof! Mit Musik der Blutgruppe („Dinosaur sen.“) und der Tombola des Grauens.

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Bitte einfach mailen, wenn keine Nachrichten mehr erwünscht sind. Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

Weiterführender Infospam:

https://kultur-hof.reservix.at/tickets-original-linzer-worte-gast-martin-fritz-lesebuehne-in-linz-kultur-hof-am-8-2-2024/e2191276

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Montag, 15. Januar 2024

Fleischwaren-Zirkulation, KI-Faschismus und das Unrecht der ersten Nacht. Die Nachlese zur Diktatur-Bühne

Geschätzte Insassen des Völkerkerkers, Opfer des Systems, maultot gemachte Selberdenker! 

Haha, das war natürlich ein Witz, ihr lest ja ganz anderes Zeug in ganz anderen Ecken des Internets. Alle anderen mögen im Folgenden dargelegt bekommen, was sich am vergangenen Freitag bei der ersten Lesebühne des Jahres zutrug. Die Kurzfassung: Schön war's, trotz Diktatur! Es ist ja nicht alles schlecht an der Tyrannei, findet zumindest Bundespräsidentin von eigenen Gnaden.

Die professionellen Fotos sind (im besten Sinne offensichtlich) nicht von uns, sondern erneut von unserem Herzikratzi und Fleischhackerhundi Dieter Decker. Der Fotokünstler unseres Vertrauens!

Fangen wir doch gleich beim Stargast Jürgen Pettinger an. Wir haben ihn wirklich nicht nur deswegen eingeladen, damit wir alle was von unserer ORF-Haushaltsabgabe haben! Der Pettinger Jürgen ist 1. ein sehr, sehr guter Typ. 2. Hat er ein Buch geschrieben, das unangenehm aktuell ist: "Dorothea" Neff, gefeierte Schauspielerin, hat in der Nazizeit ihre jüdische Partnerin Lilli Wolff vor der Deportation und Ermordung versteckt. Pettinger rekonstruiert die wahre Geschichte dieser queeren Heldin. Dank moderner und meist auch funktionierender Technik lasen er und Dorothea gemeinsam. 

Wenn also beim nächsten Familienessen der mühsame Onkel was von "wir wollen eine Entschädigung fürs Eingesperrtwerden im Lockdown" greint, nimmt man ihn liebevoll in die Arme und lässt erst wieder los, wenn er "Dorothea" fertig gelesen hat.

Und was ist dem Experten für Expertise, Professor Buttinger, zum Thema eingefallen? Zum einen weiß er seit Anbeginn der Zeit alles über menschliches Herrschaftsstreben. Zum anderen kann er schöne Lieder singen, weil er zwischen den Jahren "The Big Lebowski" angeschaut hat und nachschaut, in welcher Verfassung die Verfassung ist: "Und sog ma, wo Faschismus im Faschismus beginnt!" Schließlich rollte er uns alle mit einem getragen verfassten, aber bewusst schludrig intonierten Gedicht zum Thema "Feinde der Demokratie". Die KI war's, das Gfrast!

Chefingenieur René Monet ist stets damit betraut, die Gewerke und Gefüge der menschlichen Realität zu beforschen. Deswegen schickte er Herrn Karlicek zum Fleischhauer, wo er seinem Freund erklärt, woraus die Knacker und der Leberkas gemacht werden (aus den Resten des jeweils anderen). Außerdem kommt die lästige Wokeness in Wahrheit aus China (Wok!), um den Westen von innen heraus zu zerstören. Na super, danke! Die Diktatur wächst mit der Feinheit der Technik, konkret aus dem Diktaphon heraus. Für seinen eigenen musikalischen Beitrag warf Monet Hitlers Liebeserklärung an das deutsche Volk, den kehligen Heimatzugang Andreas Gabaliers und Ed Sheerans unschuldiges "Perfect" in einen Mixer und sang den volksliedgewordenen Smoothie "Mei Voooooohohohiohoik!"

Gesanglich griff er auch Bundespräsidentin Dominika Meindl unter die starken, räderaufhaltenden Arme, weswegen die armen Menschen im Publikum mit dem scheußlichen Ohrwurm "Go tell it on the mountain: Wir werden unterdrückt!" heimgehen konnten (ein Lied darüber, dass man heute kein Medium mehr aufschlagen, einschalten, aufblättern kann, in dem nicht sofort 24/7 ein weißer Mann darüber klagt, dass man heute gar nichts mehr sagen darf, over the hills and everywhere!). Zwischen den Jahren hat Meindl so wie der Herr Nationalratsabgeordnete Kollross das Machwerk "Braveheart" angeschaut, auch sie war dabei nicht nüchtern, aber ihre Version klang dann doch etwas anders als das altherrengeile Fantasieren über das ius primae noctis. In ihrem zweiten Text entdeckt das normal denkende Pensionistenpaar Hubert und Hilde die Hohlwelt, in der auch Kanzler Nehammer herrscht, aber alles ist gut dort (jede Nacht Shopping-Night, kein Gendern!).


Im Tagebuch sollte das Matriarchat global gerollouted werden, was wegen der Genussmittelzugewandtheit des Professors und des verrückten Erfindungsdrangs des Chefingenieurs wieder einmal zu internationalem Wickel führte, dazu speziesübergreifende Fisimatenten und große Explosionen. So will es die Tradition des Lesebühnentagebuchs!

Das DH5 hat sich ein weiteres Mal als Nest für Menschen mit Geschmack und Haltung erwiesen. Das vom Chefdesigner Monet kreierte Plakat wurde so groß affichiert, dass wir zu Beginn ein wenig in Sorge waren, die falsche Zielgruppe in große Enttäuschung zu stürzen, denn "de Kotz schaut aus wie von Paw Patrol!" Es waren aber ausschließlich die richtigen Menschen da. 

Und das ist aktuell der schönste Klospruch Oberösterreichs (mindestens): 

Die nächste Lesebühne, ihr ungeduldigen Kätzchen und Spätzchen, kommt schon bald daher, konkret am 8. Februar! Und sie wird mindestens so schön wie diese hier, denn unser Schatzi Martin Fritz kommt extra aus Tirol angerast und gastiert mit uns gemeinsam im geschätzten Kultur Hof in der - hihi - Ludlgasse. Thema: "Die gute, alte Zeit, wo ist sie nur hin? Das Mesozoikum". 

Da schaut's bitte gern her: https://kultur-hof.reservix.at/tickets-original-linzer-worte-gast-martin-fritz-lesebuehne-in-linz-kultur-hof-am-8-2-2024/e2191276

Freitag, 29. Dezember 2023

Hilfe, Diktatur: Man darf heutzutage gar nichts mehr sagen!


Freitag, 12. Jänner, 20 Uhr, Kulturverein DH5 (Damen- & Herrenstraße 5, 4020 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Na bumm, das neue Lesebühnenjahr fängt ja gleich wieder arg an. Diktatur! Zensur! Ein ORF-Star als Gast! Aber so sind wir, immer die Finger am Zahn der Zeit, immer mit den Zähnchen an den fütternden Fingern.

Was darf mein eigentlich noch sagen? Ist es politisch unkorrekt, Bundespräsidentin Meindl als „Tyrannin“ zu bezeichnen, nur weil sie autokratisch regiert? Kann man Prof. Buttinger als Präsident der Akademie der Wissenschaften einfach so canceln, nur weil er seine Doktor-Urkunde grad nicht findet? Ist es zulässig, Chefingenieur René Monet als Nerd zu verunglimpfen, nur weil er im Zuge der Lesebühnentätigkeit zwei-, dreimal beinahe Linz in die Luft gesprengt hätte? 

 Foto: Manfred Weiss

Wer uns das gewiss korrekt beantworten kann, ist unser Gast Jürgen Pettinger. Der Autor und ORF-Redakteur zeigt uns sein neues, wieder sehr gelungenes Buch namens „Dorothea. Queere Heldin unterm Hakenkreuz“. Und er hilft uns, die richtigen Worte für alle jene Wattehirndis zu finden, die „Hilfe, Diktatur!“ greinen, wenn sie in einer Pandemie nicht auf den Urfix können, das N-Wort nicht mehr verwenden dürfen und sich täglich(!) zweimal(!!) die Zähne putzen sollen.

Wir freuen uns wieder beträchtlich auf das Gastspiel im Kulturverein DH5! Mit diktatorischen Klangstücken der Blutgruppe („Das ist der Rhythmus, wo man mitmuss“) und einer weihnachtsprall gefüllten Tombola des Grauens


Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

Weiterführender Infospam:

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